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Was ist Andarine (S4)?
„Andarine ist praktisch Trenbolon, nur ohne Nebenwirkungen!“ – diese Aussage hört man oft, wenn in den Umkleideräumen von Fitness-Studios über leistungssteigernde Substanzen diskutiert wird. Man findet sie so ähnlich auch im Netz [1]. Aber stimmt sie? Nein. Denn erstens wirkt Andarine anders als Trenbolon, und zweitens hat Andarine definitiv Nebenwirkungen.
Andarine, auch als „Andarin“ (ohne „e“), „S4“,„S-4“ und „GTx-007“ bekannt, ist ein SARM, also ein Mittel, das selektiv auf die Androgenrezeptoren im Körper wirkt. (Die Abkürzung SARM steht für [engl.] “selective androgen receptor modulator”). Seit diese Mittel Anfang der 2000er-Jahre erstmals auf dem Markt für Sportnahrungsergänzungsmittel erschienen, spalten sie die Fitness-Community. Einige Fitness-Fans halten SARMs für das Beste, was der Supplement-Markt heute zu bieten hat, weil SARMs den Muskelaufbau fast genauso stimulieren wie anabole Steroide und dabei (anscheinend) nur geringfügige Nebenwirkungen haben. Andere sind skeptisch, weil bisher noch kein SARM offiziell für die Anwendung am Menschen zugelassen ist. Und dann gibt es noch diejenigen, die sagen, dass SARMs zwar gut als Anabolika funktionieren, aber unterm Strich nicht harmloser sind als Steroide. Letztlich trifft keine dieser Pauschalbewertungen voll ins Schwarze, denn SARMs sind genau wie Steroide ein heterogenes Feld sind. Heißt: Jedes SARM hat unterschiedliche Vorzüge und Nachteile. Welche das im Falle von Andarin bzw. Andarine (S4) sind, werden wir hier detailliert erläutern.
Andarine S4 Geschichte
Andarine S4 wurde erstmals 2002 in einer pharmakologischen Abhandlung erwähnt und zählt damit zu den SARMs der ersten Stunde [2]. Es stammt, wie auch das viel bekanntere SARM Ostarine (MK-2866) alias Enobosarm, vom Pharmazieunternehmen GTx, Inc. (heute Oncternal Therapeutics, Inc.). Entwickelt wurde es von James Dalton, jenem US-amerikanischen Pharmazieprofessor, der als Vater der SARMs-Forschung gilt.
S4 war der erste Versuch, ein Anabolikum zu kreieren, das ohne die bekannten Nebenwirkungen von anabolen Steroiden auskommt und mit dem man Muskelschwund und Osteoporose somit besser behandeln könnte. Es gilt auch als das erste SARM, das jemals in klinischen Studien an Menschen getestet wurde. Nachdem es die Phase 1 absolviert hatte, kam es aber nie in Phase 2. Grund dafür war das SARM Ostarine – dieses hatte Daltons Team parallel entwickelt, und es erwies sich als noch vielversprechender bzw. nebenwirkungsärmer als S4 [3]. S4 ist also eigentlich eine unvollständige Story. Nichtsdestotrotz hat sich S4 auf dem grauen Supplement-Markt als orales Anabolikum gut etabliert.

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Wie wirkt Andarine S4?
Wie eingangs schon gesagt, wirkt S4 auf die Androgenrezeptoren im Körper, und zwar selektiv: Es spricht fast nur diejenigen Androgenrezeptoren an, die sich in den Muskeln und in den Knochen befinden. Dadurch bewirkt es einen verstärkten Muskelaufbau und einen beschleunigten Knochenstoffwechsel. Androgenrezeptoren, die anderswo sitzen, etwa in der Prostata oder in den Haarfollikeln, werden von S4 nicht angesprochen (jedenfalls nicht nennenswert). Nebenwirkungen wie Prostatawachstum oder Haarausfall, die üblicherweise bei Prohormonen und anabolen Steroiden auftreten, bleiben bei Andarine deshalb aus.
S4 Muskelaufbau
S4 stimuliert die Proteinsynthese etwa so gut wie Testosteron Propionat. Es hat aber nur einen Bruchteil der Nebenwirkungen von Testosteron Propionat [4]. Im Vergleich zu anderen SARMS ist S4 moderat anabol: Es ist einerseits anaboler als Ostarine (MK-2866), andererseits aber weniger anabol als Testolone (RAD 140) oder Ligandrol (LGD 4033). Das liegt daran, dass seine Androgenrezeptor-Bindungsaffinität nicht so stark ist wie die Affinität der letztgenannten SARMs. Die Muskelmasse, die man mit einer S4 Kur aufbaut, ist dafür aber von sehr guter Qualität. Sie sieht nicht wasserhaltig aus, sondern „trocken“ und gut modelliert.
S4 Kraftsteigerung
In Bezug auf Kraftgewinn ist S4 laut den S4 Erfahrungen von Bodybuildern und Fitness-Athleten sehr gut wirksam. Studienergebnisse dazu gibt es leider nicht, weil die S4-Forschung eben schon nach dem Phase-1-Stadium abgebrochen wurde. Den anekdotischen Berichten nach, die im Netz kursieren, steigert S4 aber bei entsprechend hoher Dosierung die Kraft ähnlich gut wie Testosteron Propionat.
S4 Fettabbau
In puncto Fettabbau zeigt sich die eigentliche Stärke von S4: Das SARM scheint den Abbau von Körperfett signifikant zu fördern. Das geht jedenfalls aus einer Tierstudie mit weiblichen Ratten hervor [5], und das bestätigen auch die S4 Erfahrungen von Anwendern. Inwieweit dieser Effekt tatsächlich auf einer lipolytischen Wirkung von S4 beruht oder einfach durch den Zuwachs an magerer Muskelmasse hervorgerufen wird (wodurch sich dann der Kaloriengrundumsatz erhöht), ist zwar fraglich – aber letztlich spielt das für Fitnessfans auch keine Rolle. Fakt ist, dass man, wenn man S4 nimmt, schon nach kurzer Zeit muskulöser und definierter aussieht (sofern man nicht gerade „dirty bulking“ betreibt).
Welche Nebenwirkungen hat Andarine S4?
Die S4 Nebenwirkungen sind durchweg akzeptabel – sofern die S4 Dosierung niedrig bleibt. S4 aromatisiert beispielsweise nicht zu Östrogen und ruft entsprechend auch keine Wasseransammlungen und kein Wachstum der Brustdrüsen hervor. Die Auswirkungen auf die Prostata und auf die Haare sind, wie bereits erwähnt, ebenfalls zu vernachlässigen, und auch in Bezug auf Lebertoxizität muss man keine schlimmen Andarine Nebenwirkungen befürchten. Bei höheren S4 Dosierungen treten allerdings stärkere Nebenwirkungen auf. Wie gravierend diese sind, weiß man dummerweise nicht, weil die S4-Forschung eben in einem frühen Stadium „steckengeblieben“ ist.
Andarine S4 Nebenwirkungen: Unterdrückung der Testosteronproduktion
S4 unterdrückt in höherer Dosierung die körpereigene Testosteronproduktion – das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Es unterdrückt sie nur sehr leicht. Im Vergleich zu anderen SARMs, wie Ligandrol (LGD 4033) und Testolone (RAD 140), ist S4 sogar ausgesprochen „achsenfreundlich“. In Tierversuchen zeigten sich bei geringen Dosen bis 0,5 mg/kg Körpergewicht noch keine Auswirkungen auf die endogene Testosteronproduktion [6]; allerdings sind diese Werte nicht direkt auf den Menschen übertragbar. Festzuhalten bleibt also, dass S4 die Hypophyse-Hoden-Achse sehr wahrscheinlich – nun ja, tangiert. Im Anschluss an eine Andarine Kur ist deshalb eine Post-Cycle-Therapie zu empfehlen.
Verschiebung der Blutfettwerte
Zu den weiteren Andarine Nebenwirkungen zählt eine Verschiebung der HDL-LDL-Cholesterinbalance in Richtung mehr LDL (also mehr „schlechtes“ Cholesterin). Diese Nebenwirkung ist zum Glück nicht besonders stark ausgeprägt: die HDL-Cholesterinwerte stürzen also nicht binnen kürzester Zeit in den Keller (wie bei einer Kur mit Superdrol). Man kann zudem davon ausgehen, dass der Organismus nach einer Andarine Kur bei ausgewogener Ernährung auch ohne Hilfe wieder eine ausgewogene Cholesterinbalance herstellt.
Sehstörungen
Die bekannteste Andarine Nebenwirkung ist indes, dass Andarine Sehstörungen verursacht – weil das SARM trotz aller Selektivität aus irgendeinem Grund auch auf die Androgenrezeptoren im Sehapparat einwirkt. Das äußert sich dann darin, dass S4 die Sicht phasenweise „gelbstichtig“ macht, so wie eine gelb getönte Sonnenbrille. Außerdem verschlechtert S4 die Nachtsichtfähigkeit. Laut den Andarine S4 Erfahrungen von Anwendern verschwinden diese Sehstörungen allerdings nach einiger Zeit wieder, und zwar auch bei fortgesetzter S4-Anwendung. Berichte über bleibende Sehstörungen gibt es nicht. Wer diese Nebenwirkung trotzdem partout vermeiden möchte (immerhin ist sie schon ein wenig beunruhigend), sollte die S4 Dosis niedrig halten: Bei Dosen um die 25 mg pro Tag scheinen noch keine Sehstörungen aufzutreten.
Andarine S4 Dosierung und Anwendung
Offizielle Dosierungsempfehlungen für S4 gibt es nicht, deshalb muss man sich an die Empfehlungen von Leuten halten, die über S4 Erfahrungen verfügen. Diese Erfahrungen besagen, dass man S4 ungefähr wie Testosteron Propionat dosieren sollte. Heißt: Andarine Dosierungen zwischen 25 mg und 100 mg sind sinnvoll. Darunter passiert nicht viel, und darüber steigen die Nebenwirkungen stärker an als die Resultate.
- Athleten unter 90 kg Körpergewicht: 25–50 mg täglich
- Athleten über 90 Körpergewicht: 50–100 mg täglich
Auch Athleten, die über 90 kg wiegen, sollten aber vorsichtshalber erst einmal mit 25 mg täglich einsteigen und die S4 Dosis dann alle paar Tage erhöhen. Wenn Sehstörungen auftreten (das passiert nicht bei jedem), kann man sich überlegen, ob man höher gehen will oder nicht. Was die Kurlänge angeht: Kein SARM sollte über mehrere Monate hinweg angewendet werden. Erfahrungsgemäß lassen die Fortschritte nach 6 bis 8 Wochen ohnehin stark nach oder hören ganz auf. Dafür kommt die suppressive Wirkung, also die Unterdrückung der körpereigenen Testosteronproduktion, mit zunehmender Kurlänge immer deutlicher zum Tragen. Wer Andarine über 12 Wochen oder noch länger nimmt, darf sich also nicht wundern, wenn sein Testosteronspiegel danach genauso niedrig wie nach einer Kur mit Testosteron oder mit einem anabolen Steroid ist. (Reines Testosteron hätte über 12 Wochen aber einen stärkeren anabolen Effekt als S4.)
Über die S4 Halbwertszeit gibt es übrigens keinen studienbasierten Beleg. Laut der Mehrzahl der Andarine-Berichte im Internet beträgt sie 4 Stunden. Das würde bedeuten, dass die Tagesdosis mindestens auf 2 Gaben, besser noch auf 3 Gaben, aufgeteilt werden sollte.
Welche Vorteile hat Andarine S4?
Andarine ist wahrscheinlich das beste Supplement für „sauberen“ Muskelaufbau bzw. für ein Transformierungsvorhaben, bei dem Muskelmasse aufgebaut und gleichzeitig Fett abgebaut werden soll. Klar: Steroide funktionieren in dieser Hinsicht noch besser, allen voran Superdrol, gefolgt von Drostanolon (Masteron), Stanozolol (Winstrol) und natürlich Trenbolon. Steroide haben jedoch viel mehr bzw. stärkere Nebenwirkungen. Und Steroide sind ja auch keine Supplements, nicht mal bei sehr großzügiger Auslegung des Begriffs. Das einzige Mittel, das ein ähnlich gutes Wirkungs-Nebenwirkungs-Profil hat wie Andarine, ist das SARM Ostarine (MK-2866). Kein Wunder: Ostarine ist ja gewissermaßen der Nachfolger von Andarine; es wurde vom selben Konzern entwickelt. (Andarine hatte den internen Entwicklungscode GTx-007, Ostarine hatte den Code GTx-024). Mit einer Ostarine-Kur geht man tatsächlich noch weniger Nebenwirkungsrisiken ein als mit einer Andarine-Kur. Dafür sind die mit Ostarine erzielbaren Fortschritte in Bezug auf Muskelaufbau und Fettabbau aber auch nicht ganz so beeindruckend.
Dass man mit Andarine allein keinen Mr.-Olympia-Körper aufbauen kann, ist natürlich klar. Aber die wenigsten Freizeit-Bodybuilder wollen ja wie ein Mr. Olympia im Open Bodybuilding aussehen. Sie wollen nur muskulöser als der Durchschnittstyp sein und sichtbare Bauchmuskeln haben. Und das kann man mit S4 ziemlich gut hinbekommen.
Ist Andarine S4 legal?
Weder ist Andarine legal, noch ist Andarine vollständig illegal. (Hätte S4 ein Facebook-Profil, dann würde in diesem unter „Legalitätsstatus“ wahrscheinlich stehen: Es ist kompliziert.) SARMs sind zwar nicht für die Anwendung am Menschen zugelassen – insofern sind alle SARMs als Supplements illegal –, sie dürfen aber andererseits für experimentelle Zwecke verkauft und erworben werden. Grundsätzlich sind sie also verkehrsfähig. Aber: Viele SARMs, auch S4, stehen darüber hinaus auf der WADA-Liste verbotener Substanzen. In Deutschland fallen sie damit unter das Anti-Doping-Gesetz (AntiDopG); entsprechend ist der Besitz dieser SARMs in einer „nicht geringen Menge“ verboten. Die „nicht geringe Menge“ beginnt für S4 aber erst bei 540 mg. Die Bevorratung für eine kurze 3-Wochen-Kur mit 25 mg/Tag ist demnach nicht strafbar.
Wo kann man Andarine S4 kaufen?
Wenn man S4 kaufen will, muss man sich an einschlägige Online-Shops halten. Da ziemlich viele Underground-Labels Andarine-Präparate im Programm haben – u. a. Sarma-Com, Lawless Labs, BRAWN und natürlich auch Core Labs X, die Underground-Marke Nr. 1 –, ist es nicht allzu schwierig, entsprechende Angebote im World Wide Web zu finden. Wie vertrauenswürdig der jeweilige Shop dann ist, ist eine andere Frage. Bei der Suche nach „halb legalen“ Supplements wie SARMs gerät man leider leicht an Fake-Shops. Wir empfehlen deshalb, nur in Shops mit gutem Renommee einzukaufen, wie etwa in dem Shop GETBOOST3D.com.

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Quellen
- ↑ 1 gannikus.de (2019): „Das SARM, das wie Trenbolon wirkt?“ (https://www.gannikus.de/medizin/das-sarm-das-wie-trenbolon-wirkt/)
- ↑ 2 Yin D. et al. (2002): „Novel nonsteroidal ligands with high binding affinity and potent functional activity for the androgen receptor“ (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0223523402013351?via%3Dihub)
- ↑ 3 en.wikipedia.org (2024): „Andarine“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Andarine)
- ↑ 4 J. D. Kearbey et al. (2004): „Comparison of the pharmacological effects of a novel selective androgen receptor modulator, the 5alpha-reductase inhibitor finasteride, and the antiandrogen hydroxyflutamide in intact rats: new approach for benign prostate hyperplasia“ (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15308613/)
- ↑ 5 J. D. Kearbey et al. (2007): „Selective Androgen Receptor Modulator (SARM) treatment prevents bone loss and reduces body fat in ovariectomized rats“ (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17063395/)
- ↑ 6 W. Gao et al. (2007): „Selective Androgen Receptor Modulator Treatment Improves Muscle Strength and Body Composition and Prevents Bone Loss in Orchidectomized Rats“ (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2039881/)