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Studien zu CBD stecken praktisch noch in den Kinderschuhen, auch wenn Experten sich schon rund 40 Jahre mit dem Thema beschäftigen. Neben den zahlreichen positiven Effekten auf die Gesundheit kann die Einnahme auch zu CBD Wechselwirkungen führen, insbesondere mit anderen Medikamenten. Grund hierfür sind die Enzyme im menschlichen Körper. Das Enzym CYP2C19 ist unter anderem für den reibungslosen Abbau von Arzneiwirkstoffen zuständig. Da durch die Einnahme von CBD bestimmte Enzyme gehemmt werden können, kann es vorkommen, dass Medikamente, die du zur gleichen Zeit einnimmst, länger oder stärker wirken, als du es bisher kennst. Experten sprechen hier von einer unfreiwilligen Überdosierung der Medikamente.
Medikamente, die nicht zeitgleich mit CBD eingenommen werden sollten
Nimmst du bereits Medikamente ein, dann solltest du in jedem Fall vor der Einnahme von CBD-Produkten mit deinem Arzt sprechen. Dieser kann dich über eventuell auftretende Kontraindikationen informieren.
Gerade Krebspatienten sollten bei der zeitgleichen Einnahme ihrer Medikamente und CBD achtsam sein. Durch Cannabidiol wird das Enzym Cytochrom P450 gehemmt, welches für den Abbau der zytotoxischen Medikamente nötig ist. Solche Medikamente kommen meist im Rahmen einer Chemotherapie zum Einsatz und können meist niedriger dosiert werden.
Auch bei einigen Antidepressiva Medikamenten, wie zum Beispiel Trazadon, kann es zu einer veränderten Wirkung kommen.
Info
Im Bereich der Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind noch viele wissenschaftliche Studien nötig. Aus diesem Grund solltest du immer mit einem Arzt sprechen, wenn du bereits Medikamente einnimmst und CBD zusätzlich konsumieren möchtest.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind Wechselwirkungen zwischen CBD und Medikamenten wie
- Betablockern
- Antiepileptika
- Antibiotika
- Statine
- Blutverdünner (Warfarin)
- Steroide
- Benzodiazepine
- Antipsychotika
- Entzündungshemmende Schmerzmittel
bekannt.
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Wodurch kommt es zu den CBD Wechselwirkungen?
Wie bereits kurz erwähnt, können durch den Konsum von CBD-Produkten die Enzyme im Körper beeinflusst werden. Gerade Enzyme, die für den Abbau von Arzneimitteln verantwortlich sind, sind hiervon betroffen. Dies bedeutet, dass Medikamente stärker oder auch länger wirken, als du es gewohnt bist oder als du es beabsichtigt hast. Insbesondere gilt dies für die folgenden Cytochrom-P-450-Enzyme:
- CYP2C9
- CYP2C19
- CYP3A4
- CYP2D6
Eventuell kann es also zu eventuellen Wechselwirkungen kommen, wenn du eines der nachfolgenden Arzneien einnimmst.
- Gerinnungshemmer wie etwa Marcumar oder Warfarin
- Neuroleptika wie etwa Risperidon, Haloperidol oder Clobazam
- Säurehemmer wie etwa Pantoprazol oder Omneprazol
- Schmerzmittel wie etwa Diclofenac
Eine Reihe von anderen Medikamenten werden ebenfalls über die erwähnten Enzyme verstoffwechselt. Dazu gehören:
- Antihistaminika
- Antiretrovirale Medikamente
- Betablocker
- Immunsuppressiva wie etwa Tacrolimus
- Kalziumantagonisten
- Medikamente, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit oder beim Bluthochdruck
- Trizyklische Antidepressiva
- Statine zum Senken des Cholesterinspiegels
In jüngster Zeit wurde eine Fallstudie veröffentlicht, in der es um Wechselwirkungen zwischen CBD und Methadon ging. Ohne Wissen der behandelten Ärzte hat ein Teenager CBD eingenommen, obwohl er mit Methadon behandelt wurde. Es kam zu Veränderungen bei der Wirkung des Methadons.
CBD in der Schwangerschaft?
Schwangere können beim Verzehr von CBD-Präparaten ebenfalls Probleme bekommen. In zahlreichen Studien wurde festgestellt, dass das Cannabidiol sowohl das Breast-Cancer-Resistance-Protein wie auch das P-Glykoprotein beeinflussen kann. Diese Proteine werden jedoch für eine einwandfreie Funktion der Plazenta benötigt, weshalb man diese auf keinen Fall verändern sollte. Schwangere sollten den Konsum selbst von kleinsten Dosen von CBD vermeiden.
Wechselwirkungen mit Alkohol?
Auch hier solltest du Vorsicht walten lassen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der zeitgleiche Konsum von Alkohol und CBD beide Wirkungen verstärken kann. Dies gilt auch dann, wenn du 4 bis 8 Stunden nach der Einnahme von CBD Alkohol trinkst. In der Folge kann es zu einem starken Kontrollverlust über deinen Körper kommen.
Gibt es auch positive Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und CBD?
Zum Glück kommt es nicht nur zu den negativen Wechselwirkungen zwischen CBD und Medikamenten, sondern auch zu einigen positiven. CBD kann unter anderem die Wirkung von Opioiden verstärken, sodass hier die Dosierung deutlich reduziert werden kann, ohne dass die erwünschte Wirkung ausbleibt.
Ist der Wirkstoff CBD lebensgefährlich?
Sollte sich diese Frage bei dir aufdrängen, kannst du ganz gelassen bleiben. Selbst die WHO stuft die Substanz CBD als sicher und frei von Risiken ein.
Der Irrglaube kommt in Fällen daher, dass CBD immer noch mit THC verwechselt oder gar gleichgesetzt wird. Sicherlich wird THC auch aus der Hanfpflanze gewonnen, jedoch wirkt es psychoaktiv. Aus diesem Grund gehört THC in Deutschland auch zu den illegalen Betäubungsmitteln und der Konsum bzw. der Vertrieb zieht strafrechtliche Konsequenzen mit sich.
THC kann zu einer körperlichen Abhängigkeit führen und somit schwerwiegende Folgen haben. Der Grund dafür ist, dass sich das THC an bestimmte Rezeptoren im Gehirn heftet, die dann eine berauschende und psychoaktive Wirkung bewirken. CBD kann sich nicht an diese bestimmten Rezeptoren heften, weshalb auch die erwähnten Wirkungen ausbleiben.
Auf keinen Fall eine Selbstmedikation mit CBD anstreben
Leider gibt es immer noch viele Menschen, die von den positiven Wirkungen des CBDs profitieren wollen, aber das Gespräch mit ihrem Arzt scheuen. Nicht selten geschieht dies aus Scham oder der Furcht, dass der Arzt CBD ablehnen könnte.
Ein anschauliches Beispiel zeigt, wie wichtig das Gespräch mit einem Arzt ist.
Vorweg sei erwähnt, dass CBD eine ähnliche Wirkung auf den Körper hat wie eine Grapefruit. Wird bei einem Medikament ausdrücklich betont, dass man dieses nicht zusammen mit Grapefruit einnehmen soll, kann man davon ausgehen, dass sich dieses Medikament auch nicht mit CBD verträgt.
Ebenfalls wichtig beim regelmäßigen Verzehr von CBD ist die Blutkontrolle. Im Rahmen einer solchen Kontrolluntersuchung werden die Leberenzyme überprüft, damit es nicht zu einer Leberschädigung kommen kann.