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Du hast jetzt jede Menge Infos zum Thema Cannabis, Cannabinoide und dergleichen bekommen. Über den Terpen-Entourage-Effekt haben wir bisher noch nichts erwähnt. Im Folgenden erfährst du was es damit auf sich hat.
Aufgrund ihrer vielseitigen Möglichkeiten und der zahlreichen Studien, die bisher durchgeführt wurden, kann eindeutig gesagt werden, dass die Cannabispflanze zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit hat.
Nimmst du Cannabidiol (CBD) ein, dann werden damit die verschiedensten Körperregionen angesprochen. Gleichzeitig wird durch die Einnahme von CBD auch dein Enzym-System positiv beeinflusst, was zur Folge hat, dass es zu einem schmerzstillenden und entzündungshemmenden Effekt kommt.
Der Konsum von CBD verringert Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und fördert gleichzeitig die Bakterien-Abwehr. Aus diesem Grund solltest du beim Kauf von CBD-Produkten immer darauf achten, dass das gesamte Spektrum der Inhaltsstoffe zur Verfügung steht. Durch ihren Entourage-Effekt sind CBD-Produkte so einzigartig, dass man hier von einem Terpen-Entourage-Effekt spricht.
Terpene – was ist das?
Bei Terpenen handelt es sich um aromatische Kohlenwasserstoffe, die sowohl in der Cannabispflanze wie auch in anderen Pflanzen und Früchten vorkommen. Du kannst Terpene, Cannabinoide und Flavonoide als pflanzliche Inhaltsstoffe sowohl am Geruch wie auch am Geschmack erkennen. In einer Reihe von Studien haben bewiesen, dass sich in Limonen auch Terpene befinden, die wiederum für dein seelisches Wohlbefinden und für den Abbau von Stress sorgen. Dieses Terpen bezeichnet man als Limonene. Es handelt sich hierbei um das häufigste Terpen in der Hanfpflanze.
Um einen Terpen-Entourage Effekt zu erzielen wird dieses Terpen mit einem chemischen Vorgang mit verschiedenen Cannabinoiden, wie zum Beispiel THCA, CBDA, CBCA, CBC und CBG vermischt. So erzielt amen eine intensivere Wirkung des Endproduktes.
Terpene haben einen Einfluss auf Substanzen, die die Blut-Hirn-Schranke passieren und somit in das Gehirn gelangen, die Terpene können so als Neurotransmitter dein Gehirn direkt beeinflussen.
Wie wirken die Terpene?
Art | Siedepunkt | Aromen | Wirkung | Vorkommen | medizinischer Nutzen |
---|---|---|---|---|---|
Myrcene | 168 Grad | Moschus, Nelke, herbe Zitrone | entspannend, edierend, verstärkt den Effekt von THC | Lorbeerblätter, Mango, Thymian, Zitrusfrüchten, Zitronengras, Menthol, Hopfen | entzündungshemmend, keimreduzierend, pilzhemmend |
Limonene | 176 Grad | Orange, Zitrone | stimmungsaufhellend, stressabbauend | Pfefferminze, Wacholder, Zitrusschalen | angstlösend, pilzhemmend, als Antidepressivum, reguliert die Magensäure |
Humulene | 198 Grad | erdig, holzig | unterdrückt den Appetit | Hopfen, Koriander | entzündungshemmend, keimreduzierend, schmerzlindernd |
Pinene | 155 Grad | Kiefer – pikant-süß | Merkfähigkeit und Wachsamkeit werden erhöht | Kiefernadeln, Nadelbäume, Salbei | erweitert die Bronchien bei Asthma, entzündungshemmend |
Linalool | 198 Grad | Zitrus – blumig, würzig | entspannend, sedierend | Birke, Lavendel, Lorbeer, Rosenholz, Zitrusfrüchte, Minze, Zimt | angstlösend, krampflösend, stressabbauend, schmerzlindernd, bei Schlaflosigkeit, Antidepressivum |
Caryophyllene | 160 Grad | Pfeffer, Holz – würzig | bisher keine körperlichen Auswirkungen bekannt | Basilikum, Hopfen, Nelke, Pfeffer, Oregano | entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd, Antioxidationsmittel, bei Schlaflosigkeit |
Welche Effekte haben Terpene?
Hast du dir die Blüten der Cannabispflanzen einmal genauer angeschaut, hast du vielleicht bemerkt, dass sie eine klebrige Schicht von Kristall-Harzen haben. In dieser Schicht sind zahlreiche therapeutische Cannabis-Wirkstoffe, Cannabinoide und Terpenoide enthalten. Die Cannabinoide wirken dabei auf die Rezeptoren in deinem Körper. Zu den bekanntesten Terpenoiden zählen Citral, Kampfer, Sterine und Steroide. Zum aktuellen Zeitpunkt sind je nach Sorte der Hanfpflanze ca. 200 Terpene in unterschiedlichen Zusammensetzungen bekannt. Die wichtigsten sind:
- Alpha-Pinen (antimikrobiell, bronchospasmolytisch, neurotoxisch)
- Beta-Myrcen (Muskel entspannend, entzündungshemmend, wirkt stark sedierend)
- Beta-Caryophyllen (BCP) – aktiviert die CB2-Rezeptoren in deinem Endocannabinoid-System
- Limonen als Ausgangsstoff für synthetisches THC
Vor einigen Jahren dachte man noch, dass jede Sorte der Cannabispflanzen für unterschiedliche Eigenschaften im menschlichen Organismus verantwortlich ist. Heute weiß man jedoch, dass selbst Cannabispflanzen mit den gleichen Konzentrationen an THC und CBD unterschiedliche Wirkungen haben. Dies lässt sich durch die Zusammensetzung der Terpene erklären. Die Terpene Caryophyllen, Myrcen und Pinen wirkt bei Angstzuständen, während Linalool und Limonen großes Potenzial bei der Behandlung von MRSA zeigt.
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Was genau sind Flavonoide?
Über die Nahrung nimmst du Flavonoide auf. Sie sind wichtig für den Geruch und den Geschmack und dienen in erster Linie dem Schutz vor UV-Strahlung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kennen die Forscher mehr als 8000 Flavonoide, die sich bei Erkrankungen als positiv herausstellten. Flavonoide haben eine
- antioxidative
- durchblutungsfördernde
- entzündungshemmende
- gefäßschützende
- krampflösende
Wirkung.
Cannabinoide und Terpene – therapeutisches Zusammenspiel
Erst durch die Cannabis-Forschung kam es zu dem Entourage-Effekt. Mit diesem Begriff legt man aus, dass ein Pflanzenstoff-Gemisch eine höhere biologische Aktivität aufweist als eine isolierte Reinsubstanz. In Hanf gibt es eine große Anzahl von Terpenen und Phytocannabinoiden, die beim Entourage-Effekt eine wichtige Rolle spielen. Übrigens wird der Entourage-Effekt oft auch als Synergie-Effekt bezeichnet.
Kombiniert man Terpene mit verschiedenen Cannabinoiden, kann man die Wirkung optimieren, sodass bereits kleine Mengen von Cannabidiol für deutliche Verbesserungen bei der Gesundheit sorgen. Durch den Erhalt von Terpenen (Pflanzenstoffen) und Phytocannabinoiden kann dieser Effekt verstärkt werden.
Für die Herstellung von speziellen Extrakten durch eine Extraktion werden bei der CBD-Produktion bestimmte Herausforderungen gestellt. So muss der Anteil der Terpene ausreichend groß für den Entourage-Effekt sein und das Cannabidiol muss komplett decarboxyliert werden, damit es in seiner aktiven Form vorliegt.
Wie wird der Terpen-Entourage Effekt in der Medizin eingesetzt?
In Großbritannien hat ein Pharmakonzern das Spray Sativex entwickelt und auf den Markt gebracht. In erster Linie soll Sativex den Spastiken von MS-Kranken entgegenwirken. Sativex wird dazu einfach in den Mund gesprüht, sodass die Schleimhäute die Wirkstoffe gut absorbieren können.
In erster Linie besteht das Spray aus Cannabinoiden und Terpenen der Hanfpflanze, die zu einem Cocktail vermischt wurden. Mittlerweile bekommt man das Spray fast in jeder Apotheke.
MS-Kranke bekommen eine bessere Motorik durch die Cannabinoide aus dem Spray, welches auf das Endocannabinoid-System wirkt. Forscher haben vor, den Entourage-Effekt noch zu verfeinern, um weitere Wirkungen zu erzielen. Allerdings hat sich Sativex bisher als einziges Mittel durchsetzen können und dies, obwohl die Inhaltsstoffe einen hohen Anteil von THC (48 mg) haben. Mit nur 10 mg THC kann eine Psychose ausgelöst werden und doch erleiden nur 4 von 250 Patienten durch Sativex eine toxische Psychose.
Was bedeutet der Entourage-Effekt bei einem Vollspektrum-CBD-Produkt?
Hast du dich für ein Vollspektrum Extrakt entschieden, bekommst du neben dem CBD auch andere Cannabinoide und Terpene. Jedes für sich haben andere Eigenschaften. Wenn diese in einer bestimmten Konzentration vorliegen, kann es zu einer Wirkung in deinem Körper kommen. Die Cannabispflanze enthält neben dem CBD auch das psychoaktive THC sowie Tetrahydrocannabivarin, welches nicht psychoaktiv ist, Cannabigerol (CBG), Cannabichromen (CBC und rund 80 andere Substanzen. Im Nutzhanf sind diese Substanzen sehr gering und haben unterschiedliche Wirkungen auf deinen Organismus.
Der Entourage-Effekt bei einem Vollspektrum Extrakt wird als guter Nebeneffekt angesehen, kann aber nicht zu 100 % garantiert werden. Grund hierfür ist, dass die Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen niemals identisch ist.
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