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Rund die Hälfte aller Deutschen leiden unter einer chronischen Krankheit, die regelmäßig behandelt werden muss. Bei vielen Krankheiten ist die Ursache nicht bekannt. Als möglicher Auslöser könnte ein Endocannabinoid-Mangel verantwortlich sein. Im Folgenden erfährst du, woran du einen Endocannabinoid-Mangel erkennst und was du dagegen tun kannst.
Was ist das Endocannabinoid-System?
Das Endocannabinoid-System im menschlichen Körper ist den Forschern noch nicht solange bekannt. Mehr oder weniger zufällig hat es der israelische Forscher R. Mechoulam entdeckt, als er wissen wollte, wie die Substanzen der Hanfpflanze auf den Körper wirken. Er entdeckte in diesem Zusammenhang Rezeptoren, die mit den Inhaltsstoffen der Cannabispflanze interagieren und diese beeinflussen. Im Rahmen seiner Forschung entdeckte der Wissenschaftler, dass es endogene Cannabinoide aus dem Körper und exogene Cannabinoide gibt, die von außen zugeführt werden. Die Rezeptoren im Endocannabinoid-System steuern unter anderem die Ausschüttung der Botenstoffe Serotonin, Glutamat, Dopamin und Noradrenalin. Diese Botenstoffe wirken auf den Schlaf sowie auf Schmerzen und Wohlbefinden.
CB1-Rezeptoren findet man in erster Linie im Gehirn und im zentralen Nervensystem sowie im Darm. Diese sind unter anderem für die Stimmung, den Appetit, den Schlaf, das Gedächtnis sowie für Schmerzen verantwortlich. CB2-Rezeptoren dagegen sind im ganzen Körper zu finden und sollen Entzündungen hemmen bzw. das Ausbreiten verhindern.
Welche Krankheiten könnten durch einen Endocannabinoid-Mangel zutage treten?
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nur sehr wenige klinische Studien zu diesem Thema. Ein bekannter Cannabisforscher vermutet jedoch, dass ein zu niedriger Endocannabinoid-Spiegel für eine Reihe von chronischen Erkrankungen verantwortlich ist. Dazu zählen
- eine herabgesetzte Schmerzgrenze
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Störungen des Magen- und Verdauungstraktes
Zu den Krankheiten, die bedingt durch einen Endocannabinoid-Mangel auftreten zählen
- Migräne
- Fibromyalgie
- Reizdarmsyndrom
Die Krankheit Migräne ist bis jetzt noch nicht ausreichend erforscht, sodass die Ursache hierfür nicht bekannt ist. Knapp 10 Millionen aller Deutschen leiden unter einer Migräne. Forscher vermuten einen Anstieg bzw. einen Abfall des Serotonin-Spiegels.
Fibromyalgie als neuropsychiatrische Erkrankung verursacht Schmerzen. Vielfach wird von einer gestörten Schmerzverarbeitung gesprochen. Zu den Symptomen zählen tiefe Muskelschmerzen, Erschöpfung sowie Konzentrations- und Schlafprobleme. Auch hier vermutet man eine Verbindung zum Botenstoff Serotonin.
Das Reizdarmsyndrom macht sich durch Krämpfe, Blähungen und durchfall bemerkbar. Forscher sind sich sicher, dass auch hier das Serotonin eine wichtige Rolle spielt.
Eine Reihe von weiteren Erkrankungen könnte im Zusammenhang mit einem Endocannabinoid-Mangel stehen. Jedoch stehen die Forschungen hier noch am Anfang. Unter anderem könnten folgende Krankheiten damit im Zusammenhang stehen
- Mukoviszidose
- Kinderkoliken
- Menstruationsschmerzen
- Phantomschmerzen
- Bipolare Störungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
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Welche Maßnahmen könnten bei einem Endocannabinoid-Mangel helfen?
Es gibt hier aufgrund der Forschungslage noch keine wirksam bewiesenen Behandlungen, dennoch werden vermehrt Empfehlungen ausgesprochen. An einer exogenen Zufuhr von Cannabinoiden aus der Hanfpflanze wird verstärkt geforscht.
Sich gesund ernähren und den Darm unterstützen
Vermutlich ist das Darmmikrobiom und seine Bakterien für das Endocannabinoid-System sehr wichtig. Es kann helfen, wenn man bei Krankheiten den Darm schont, indem man auf die Gabe von unnötigen Antibiotika verzichtet. Vielmehr sollte man den Darm durch Probiotika unterstützen. Hilfreich wären auch Lebensmittel wie Wasserkefir, eingelegtes Gemüse, Kokosjoghurt, Apfelessig und eine Reihe von Milchprodukten-Alternativen. Des Weiteren sollte man entzündungsfördernde Lebensmittel stark einschränken. Dazu zählen gebratene Lebensmittel mit Transfetten.
Sport treiben, guter Schlaf und wenig Stress
Durch Bewegung wird das Endocannabinoid-System unterstützt. Hilfreich sind aber auch ausreichend Schlaf und das Vermeiden von Stress. Vermutest du einen Endocannabinoid-Mangel bei dir, dann solltest du beginnen mehr Sport zu treiben, unnötigen Stress vermeiden und für einen ausreichenden und guten Schlaf sorgen.
Nahrungsergänzungsmittel mit einem exogenen Cannabinoid
Du kannst versuchen deinem Körper exogene Cannabinoide zuzuführen. Dies funktioniert in der Form von Nahrungsergänzungsmitteln, wie zum Beispiel CBD-Produkte als Öle, Kapseln oder als Pasten. Du kannst damit den Cannabinoid-Spiegel in deinem Körper durchaus positiv beeinflussen, was wiederum zu einer Linderung von Beschwerden führen kann.
Bei der Einnahme von CBD-Produkten musst du keinen Rausch oder eine Abhängigkeit befürchten, denn CBD wirkt im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv. CBD wird sogar von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als gut verträglich eingestuft.
Ganz klar kann gesagt werden, dass noch eine Reihe von Forschungen ausstehen, wenn es darum geht zu klären, ob Krankheiten durch einen Endocannabinoid-Mangel durch eine Zufuhr von exogenen Cannabinoiden geheilt oder gelindert werden können. Jedoch findet das CBD einen starken Zulauf, wenn es darum geht es als entzündungshemmendes Mittel, als Angstauflöser (Anxiolytikum) und als schmerzstillendes Mittel (Analgetikum) einzusetzen. Aus diesem Grund würdest du in einigen Ländern Cannabis als Medikament bei einer bestehenden Fibromyalgie verschrieben bekommen.
Info
In Deutschland ist medizinischer Cannabis mit einem hohen Gehalt von THC verschreibungspflichtig. CBD Vollspektrumöle mit einem niedrigen THC-Gehalt von unter 0,2 % gelten als zulassungsfreie und frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel.