Alles Wissenswerte über Halodrol, das erste Designer-Steroid

Was ist Halodrol?

Was genau ist Halodrol überhaupt? Es ist Chlorodehydromethylandrostenediol, abgekürzt CDMA. Und was ist CDMA? Tja, das ist die Vorstufe von 4-Chlor-17β-hydroxy17α-methylandrosta-1,4-dien-3-on, abgekürzt CDMT. CDMT wiederum ist ein Anabolikum, das in Steroid-User-Kreisen als „Oral-Turinabol“ bekannt ist. Unter diesem Namen war es ab den 1960er-Jahren in der ehemaligen DDR im Einsatz. Im Rahmen eines geheimen Dopingprogramms, das später als „Staatsplan Topic 14.25“ bekannt geworden ist, wurde es über Jahrzehnte hinweg an ostdeutsche Athletinnen und Athleten verabreicht – zum Teil ohne deren Wissen [1]. Entwickelt worden war es von dem ostdeutschen Pharma-Unternehmen Jenapharm.

Definitionsfrage: Halodrol Prohormon vs. Halodrol Designer-Steroid

Halodrol selbst ist aber kein Oral-Turinabol, sondern – wie gesagt – nur die Vorstufe davon. Vor diesem Hintergrund steht die Frage im Raum, inwieweit man Halodrol überhaupt als Prohormon klassifizieren kann. Prohormone sind schließlich Vorstufen von Hormonen und nicht von Steroiden. (Mehr Infos über Prohormone gibt’s hier.) Tatsächlich wird Halodrol heute von behördlicher Seite auch nicht als Prohormon, sondern als das erste echte Designer-Steroid angesehen. (Ein Designer-Steroid ist ein steroidales Dopingmittel, das chemisch so modifiziert wurde, dass es nicht direkt als Steroid erkennbar ist.) Es markiert insofern eine wichtige Phase in der Geschichte des Dopingmittelmissbrauchs und der regulatorischen staatlichen Reaktionen darauf.

Halodrol Geschichte: „geboren“ von Gaspari Nutrition

Halodrol bzw. CMDA ist ein Erzeugnis des US-Unternehmens Gaspari Nutrition, dessen Gründer der Bodybuilder Rich Gaspari war. Im Jahr 2005 brachte Gaspari Nutrition mit dem Tablettenpräparat „Halodrol-50“ das erste CMDA-Produkt auf den Markt. Die 50 im Namen stand für die Dosierung von 50 mg pro Tablette. Da zu diesem Zeitpunkt der US-amerikanische Anabolic Steroid Control Act von 2004 noch nicht in Kraft war, konnte Rich Gaspari sein Produkt zunächst völlig legal verkaufen – und er machte damit das Geschäft seines Lebens. Kaum hatte sich nämlich in Bodybuilding-Foren die Nachricht verbreitet, dass Halodrol-50 im Grunde ein Steroid war, schoss der Absatz raketengleich in die Höhe. Im Jahr 2006 nahm Rich Gaspari das Produkt aus Angst vor staatlicher Sanktionierung wieder vom Markt, er hatte da aber schon rund 25 Millionen Dollar damit gemacht [2]. 2016 tauchten dann erneut Supplements mit dem Namen „Halodrol“ in den einschlägigen Online-Shops auf, dieses Mal mit dem Label „Hi-Tech Pharmaceuticals“ [3]. Auch diese Supplements beinhalteten CMDA. Verwunderlich war das nicht, denn Hi-Tech Pharmaceuticals hatte Gaspari Nutrition übernommen. Heute wird CMDA von allen möglichen Untergrund-Herstellern angeboten, u. a. von BRAWN, von Concealed Labs und von etlichen anderen.

Wie wirkt Halodrol?

Die Wirkung von Halodrol entspricht ungefähr der Wirkung von Oral-Turinabol. Warum nur ungefähr? Weil CDMA bei Weitem nicht vollständig in CDMT umgewandelt wird. Trotzdem ist Halodrol ein sehr effektives Anabolikum.

Halodrol Muskelaufbau

Laut den Halodrol Erfahrungen von Anwendern kann man mit Halodrol in einem Zeitraum von sechs Wochen etwa 2 kg Muskelmasse aufbauen. Im Vergleich zu anderen Prohormonen wie etwa Methyl-1-Testosteron (M1T), mit denen man im selben Zeitraum bis zu 5 kg aufbauen kann, erscheint das wenig. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass die Masse, die man mit Halodrol aufbaut, „trocken“ ist. Heißt: Sie besteht wirklich nur aus Muskelmasse und nicht teilweise aus Wasser. Das liegt daran, dass Halodrol nicht zu Östrogen konvertieren kann (wie M1T).

Halodrol Kraftsteigerung

Der Kraftzuwachs, der sich unter Halodrol einstellt, ist recht beachtlich. Insbesondere bei Push-Bewegungen (Bankdrücken, Schulterdrücken, Beinpressen usw.) geht’s nach zwei Wochen deutlich voran. Prohormone wie Superdrol oder Trenavar machen zwar stärker, haben dafür aber auch mehr Nebenwirkungen.

Halodrol Definitionsverbesserung

Halodrol baut kein Fett ab – trotzdem sieht man während einer Halodrol-Kur schon nach kurzer Zeit erheblich „leaner“ als zu Anfang aus. Der Effekt rührt daher, dass Halodrol eben sehr anabol wirkt und für einen raschen Zuwachs an Magermasse sorgt, wodurch der Körperfettanteil sinkt. Zudem haben sowohl CDMT als auch CDMA an der Position C4 ihres Moleküls eine Chlorgruppe, weswegen sie nicht zu Östrogen konvertieren können. Deshalb ziehen Oral-Turinabol und Halodrol kein Wasser.

Halodrol vs. andere Prohormone

Im riesigen Feld der Prohormone und Designer-Steroide hat Halodrol einen guten Platz in der Mitte. Es gilt als der ideale Kompromiss zwischen guter Verträglichkeit und starker Wirkung – vor allem im Vergleich zu Prohormon-Schwergewichten wie Superdrol, Ultradrol und Trenavar. Letztere sind zweifellos anaboler als Halodrol, belasten aber Leber, Nieren und den Hormonhaushalt viel stärker. Mildere Prohormone hingegen, wie 1-Andro und 4-Andro, sind zwar noch verträglicher als Halodrol, bauen aber weniger Muskeln auf. Außerdem ziehen sie etwas Wasser. Was Halodrol so attraktiv macht, ist die Kombination aus moderater Muskelaufbauwirkung und deutlicher Optikverbesserung ohne jegliche Östrogenaktivität. Das Mittel ist deshalb ideal für alle, die nur „ein bisschen mehr Muskelmasse und Kraft“ haben wollen und dafür nicht gerade ihre Organe riskieren möchten.

Wirkungsvergleich: Halodrol gegenüber anderen oralen Prohormonen

Prohormon	Anabole Wirkung	Optischer Effekt	Nebenwirkungen
Halodrol	mittelmäßig	gut	mittelmäßig
Superdrol	sehr stark	sehr gut	sehr stark
Trenavar	sehr stark	sehr gut	stark
1-Andro	mittelmäßig	mittelmäßig	gering
4-Andro	eher gering	eher gering	gering

Halodrol Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Halodrol? Ein paar sind’s schon. Das Designer-Steroid gilt zwar als „mild“ und „einsteigerfreundlich“, ist aber nicht völlig harmlos. Zum einen ist es nämlich 17aa-modifiziert, was automatisch eine gewisse Leberbelastung bedingt, zum anderen hat es als CDMT eine recht hohe Bindungsaffinität zum Androgenrezeptor und löst dadurch eine Drosselung der körpereigenen Testosteronproduktion aus. Die Halodrol Nebenwirkungen Im Einzelnen:

• Leberbelastung CDMA hat eine 17-alpha-Alkylierung, damit es nach der oralen Aufnahme bioverfügbar bleibt. (Ohne die Alkylierung würde es durch die Leber neutralisiert, bevor es seine Wirkung entfalten könnte.) Entsprechend können die Leberwerte während einer Halodrol-Kur gehörig ansteigen. Das ist nicht trivial: In der Medizin sind Fälle bekannt, in denen es durch eine CDMA-Überdosierung zu einem kompletten Leberversagen kam [4]. Ein hochwertiger Leber-Support (z. B. TUDCA oder Silymarin) sollte deshalb bei einer Halodrol-Kur immer mit von der Partie sein.
• Suppression der körpereigenen Testosteronproduktion Wie alle anabolen Steroidhormone stört Halodrol die Hypothalamus-Hypophysen-Hoden-Achse. Je nach individueller Empfindlichkeit berichten Halodrol-Anwender daher nach dem Absetzen vereinzelt von Erektionsschwierigkeiten, Trainingsunlust und Stimmungstiefs. Wenn man Halodrol nicht länger als sechs Wochen anwendet, treten diese Phänomene zwar in der Regel nicht auf; trotzdem sollte man die Suppression auf dem Schirm haben. Die Frage „Muss man nach Halodrol eine PCT machen?“ (die in BB-Foren oft gestellt wird), ist also klar mit „Ja“ zu beantworten.
• Blutfettwerte Dass steroidale Anabolika den HDL-Cholesterinspiegel senken und den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen, ist bekannt. Halodrol ist keine Ausnahme. Aufgrund der fehlenden Östrogenaktivität (= kein Schutzmechanismus) fällt dieser Effekt bei Halodrol zudem recht stark aus. Insofern ist es empfehlenswert, sich während und nach einer Halodrol-Kur „cholesterinbewusst“ zu ernähren – also genügend Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen und Transfette aus Wurstwaren, Fertigprodukten und frittierten Speisen zu meiden.

Unterm Strich kann man nicht sagen, dass Halodrol ohne Nebenwirkungen ist – aber die Nebenwirkungen sind akzeptabel. Kurbegleitender Support und eine Halodrol PCT gehören allerdings zum Spiel.

Halodrol Dosierung

Wie dosiert man Halodrol richtig? Kommt drauf an – darauf, wie groß, wie schwer und wie steroiderfahren man ist. Machen wir uns nichts vor: Designer-Steroide wie Halodrol werden hauptsächlich von unerfahrenen Hobby-Bodybuildern konsumiert; Profis nehmen andere Sachen. Daher gilt: lieber nur wenig nehmen! Wer noch nicht viel Muskelmasse hat, hat auch noch nicht viele Androgenrezeptoren in der Muskulatur. Hohe Dosen gehen da schnell nach hinten los.

Gängige Dosierungen

Einsteiger	25–50 mg/Tag
Fortgeschrittene	75–100 mg/Tag
Heavy User (Athleten, die regelmäßig Anabolika konsumieren)	100–150 mg/Tag

Dosen über 100 mg/Tag gelten als hoch und sollten nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn kurbegleitend ein Leber- und Blutbildmonitoring stattfindet. Die Halbwertszeit von Halodrol beträgt laut den Informationen in Bodybuilding-Foren etwa 16 Stunden. Man braucht die Tagesdosis deshalb nicht auf mehrere Einnahmezeitpunkte aufzuteilen. Andererseits kann das Aufteilen auch nicht schaden. Im Netz stößt man gelegentlich auf die Information, dass Halodrol sich gut mit anderen Anabolika „stacken“ lässt. Das ist aber ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bringt ein Stack natürlich bessere Ergebnisse als Halodrol allein, jedoch besteht einer der Hauptvorteile von CDMA ja darin, dass das Mittel recht nebenwirkungsarm ist – und dieser Vorteil entfällt, wenn man es mit weiteren Muskelaufbaumitteln, die ihrerseits auch wieder Nebenwirkungen haben, kombiniert.

Kann man Halodrol legal kaufen?

Halodrol bzw. CDMA ist im US-amerikanischen Designer Anabolic Steroid Control Act (DASCA) von 2014 explizit namentlich aufgeführt [5]. Demzufolge sind der Besitz, die Herstellung und der Vertrieb ohne entsprechende Genehmigung in den USA illegal. In Deutschland sieht es nicht besser aus: Als Dopingmittel gemäß WADA-Liste fällt CDMA hier unter das Anti-Doping-Gesetz, sodass der Besitz „einer nicht geringen Menge“ ebenfalls illegal ist. Zu allem Übel wurde die „nicht geringe Menge“ für 4-Chlor-17alpha-methyl-androst-1,4-dien-3,17beta-diol (die korrekte chemische Bezeichnung für Halodrol) in der Dopingmittelmengen-Verordnung auch noch als wirklich sehr gering definiert: Sie beträgt nur 100 mg. Nichtsdestotrotz kann man Halodrol in diversen Online-Shops bestellen, z. B. im Shop GETBOOST3D.com. Und da so gut wie alle bekannten Underground-Marken CDMA-Präparate im Programm haben, ist die Auswahl auch recht groß. Aber Achtung: In puncto Produktnamensgebung treiben etliche Hersteller ein Verwirrspiel! Nicht alles, was „Halo“ oder „Drol“ im Namen trägt, ist tatsächlich Halodrol – und andererseits enthalten manche Produkte Halodrol, die ganz anders heißen. So ist z. B. das Produkt „Archangel“ von Immortal Labs ein lupenreines Halodrol-Präparat mit 25 mg pro Kapsel, während „Halo Elite“ von Blackstone Labs überhaupt kein Halodrol enthält (sondern nur den Pflanzenstoff Eucommia Ulmoides). „HALO-M“ von Concealed Labs wiederum ist ein Stack aus Halodrol und Ultradrol, und „Hammer Drol“ von Hammer Lab enthält statt Halodrol das viel stärkere Superdrol. „HALO“ von BRAWN Nutrition ist insofern eine rühmliche Ausnahme – denn bei diesem Produkt entspricht der Name dem Inhalt (Halodrol).