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Bei CBD (Cannabidiol) handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Cannabinoide. Cannabinoide haben die Eigenschaften antikonvulsiv, antioxidativ und neuroprotektiv. Vielfach wird CBD als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, wobei es vielfach als Beruhigungsmittel dient. CBD kann aber auch anderweitig genutzt werden. Man verabreicht es Personen, die unter Epilepsie leiden und setzt es bei psychotischen Störungen sowie bei neurodegenerativen Erkrankungen ein.
Info
Bei Cannabidiol handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoff der Cannabispflanze, der im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) nicht psychoaktiv wirkt. Somit handelt es sich bei CBD auch nicht um ein Betäubungsmittel.
Cannabidiol gilt als gut verträglich und eignet sich für die Selbstmedikation, da es nicht zu berauschenden Nebenwirkungen kommt. Experten, wie zum Beispiel F. Grotenhermen und R. Mechoulam bescheinigen CBD entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften.
Bei welchen Beschwerden ist CBD eine Hilfe?
- Angst – es bremst die Produktion des Angsthormons
- Epilepsie – wirkt bei verschiedenen Epilepsieformen unterstützend bei der Behandlung
- Hautprobleme – es kann eine lindernde Wirkung bei Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen erzielt werden
- Krebs – bestimmte Krebszellen sterben schneller ab; Tumore wachsen langsamer
- Morbus Parkinson – Nervenzellen sterben nicht so schnell ab; Mangel an Dopamin macht sich daher nicht so leicht bemerkbar
- Multiple Sklerose – Schmerzen und Nebenwirkungen können gelindert werden
- Schlafstörungen – verbessert die Schlafqualität
- Schmerzen – schmerzstillende Wirkung bei Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne, Menstruation, Arthritis, Fibromyalgie u.v.a.
- Stress – wird abgebaut und gemildert
Wie kannst du CBD anwenden?
Du hast hier verschiedene Möglichkeiten. Auf der einen Seite bekommst du CBD-Öl, das auch als Hanföl oder als Tinktur bezeichnet wird. Dies gibst du direkt auf oder unter deine Zunge und hältst es für ca. 1 Minute im Mund, bevor du es schluckst. CBD-Öl hat eine hohe Bioverfügbarkeit, sodass hier die Wirkung am schnellsten eintritt. Auf der anderen Seite gibt es CBD in Cremes, Lotionen, als Kapseln oder als sogenannte Edibles (Wein- oder Kaugummi mit CBD-Extrakt). Auf Wunsch kannst du CBD-Kristalle auch Verdampfen oder die Blüten als Tee konsumieren.
Worin liegt der Unterschied zwischen CBD und THC?
CBD (Cannabidiol) | THC (Tetrahydrocannabinol) |
---|---|
keine psychoaktive Wirkung (kein Rausch) | psychoaktive Wirkung (High-Gefühl) |
legal und frei verkäuflich | muss von einem Arzt per Rezept verschrieben werden; illegal |
entzündungshemmend, schmerzlindernd | antiseptisch |
meist als Nahrungsergänzungsmittel | Arzneimittel |
Verwendung in der Gesundheitsbranche | gilt als Droge und ist somit illegal |
Wie wirken sich CBD und THC auf deine Gesundheit aus?
Die Molekularstruktur von CBD und THC ist nicht identisch. Dies bedeutet, dass die beiden Wirkstoffe vollkommen unterschiedlich auf Rezeptoren in deinem Gehirn wirken. Somit erklären sich auch die verschiedenen Wirkungen der beiden Cannabinoide in deinem Körper.
THC reagiert sofort mit den CB1 Rezeptoren und verursacht das sogenannte High-Gefühl. CBD hingegen kann sich nicht mit den CB1 Rezeptoren verbinden, es wirkt viel mehr indirekt. Mittlerweile haben Studien bewiesen, dass CBD das High-Gefühl des THC aufheben kann.
Sicherlich hat THC zahlreiche positive Vorteile für die Gesundheit. Jedoch ist die psychoaktive Wirkung nicht erwünscht, weshalb vermehrt zu CBD gegriffen wird. Dies hat ebenfalls gesundheitsfördernde Eigenschaften – allerdings ohne das High-Gefühl.
Medizinisch belegt wurde im Rahmen von verschiedenen Studien, dass beide Wirkstoffe sehr gute Wirkungen auf den Körper haben und daher auch bei den verschiedensten Krankheiten zum Einsatz kommen. THC kommt aus diesen Gründen sehr oft bei der Krebsbehandlung, bei Schlafproblemen und bei Angststörungen zum Einsatz. In Deutschland wird THC nur bei bestimmten Patienten bedingt verschrieben. CBD hingegen wird eher bei Depressionen, Schmerzen und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.
Info
In den USA wurde 2018 das Medikament Epidiolex für Kinder zugelassen, die an einer seltenen Form der Epilepsie (Dravet-Syndrom) leiden.
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Welche Nebenwirkungen haben CBD und THC?
Ganz klar kann hier gesagt werden, dass der Konsum von THC dich „high“ macht. Einige der Patienten empfinden dieses Gefühl als positiv – es kann aber auch schnell in das Gegenteil umschlagen. Nämlich dann, wenn ein Verlust der Konzentration eintritt, es zu Angststörungen oder zu Halluzinationen kommt. In der Folge sind kognitive wie auch psychomotorische Störungen keine Seltenheit. Zu den körperlichen Nebenwirkungen des THC zählen Müdigkeit, Herzrasen und Schwindel sowie der sogenannte „Fressflash“ ein unkontrollierter Appetit mit Nahrungsaufnahme. Menschen mit einer Vorbelastung können einen Herzinfarkt erleiden und langfristig gesehen macht der Konsum von THC psychisch abhängig.
2017 erklärte die WHO im Rahmen einer Studie, dass der Konsum von CBD meist keine Nebenwirkungen verursacht, auch wenn es hierzu noch keine Langzeitstudien gibt. Grundsätzlich solltest du aber jeder Einnahme von CBD mit deinem Arzt absprechen. Leidest du unter einer Essstörung, dann solltest du bei der Einnahme von CBD vorsichtig sein, denn es wirkt appetitzügelnd. In der Schwangerschaft wirkt sich CBD ungünstig auf die Plazenta aus. Auch bei Leberproblemen solltest du vor dem Konsum unbedingt mit deinem Arzt Rücksprache halten. Unter Umständen kann das CBD zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen. In erster Linie sind hier die
- Magensäurehemmer (Protonenpumpenhemmer)
- Gerinnungshemmer
- Herz-Kreislauf-Medikamente
- Einige Schmerzmittel
zu nennen.
Welche Produkte enthalten CBD oder THC?
In erster Linie werden im Handel CBD-Öle angeboten. Sicherlich ist hierbei der Geruch und der Geschmack gewöhnungsbedürftig. Der Geruch wird dich wahrscheinlich an feuchte Erde und der Geschmack an bittere Medizin erinnern. Du bekommst CBD-Öle meist in kleineren Gebinden zu 10 ml in Fläschchen mit einer Pipette. Einige ausgewählte Händler bieten aber auch größere Gebinde an. Weitere CBD-Produkte sind:
- Kristalle
- Cremes
- Gummibärchen
- Kapseln
- Gele
- Kaugummi
- Blüten für Tee
THC-Produkte hingegen bekommst du nur vom Arzt verschrieben. Weltweit gibt es eine Reihe von Herstellern, die ihre Produkte in Gebinden von 5 oder 10 Gramm anbieten.
THC-Medikamente sind:
- Sativex
- Canemes
- Dronabinol
Diese Medikamente werden in der Regel nur schwerstkranken Menschen verschrieben, die unter Krebs, Epilepsie oder Multiple Sklerose leiden.
Darfst du Hanfpflanzen anbauen?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es dir in Deutschland nicht gestattet deinen eigenen Nutzhanf anzubauen, denn damit verstößt du gegen das Betäubungsmittelgesetz. Du musst dir jedoch auch nicht die Mühe des Hanfanbaus aufbürden, denn CBD-Produkte bekommst du in Deutschland in Form von Nahrungsergänzungsmitteln vollkommen legal. Wichtig hierbei ist nur, dass der THC-Gehalt unter dem gesetzlichen Grenzwert von 0,2 % liegt.